Warum nicht eigenes Geld drucken, wenn der Euro knapp wird? Was
wie ein Fälschertrick anmutet, ist in Wahrheit ein ungewöhnliches, ganz
legales Projekt. Es handelt sich um eine eigenwillige Idee, die
gegenwärtige Krise zu meistern.
So beginnt ein Artikel, der als Pressemeldung von der "Medienstelle Anthroposophie" verbreitet wird und den ich hier vollständig wiedergebe - mit zusätzlichen Bemerkungen.
Schon vor knapp zwei Jahren haben die Gründer von Coinstatt damit
begonnen, ihre eigene Währung unter das Volk zu bringen. „Regional,
beste Wahl“, lautet ihr Motto und bereits weit über 100 Fachgeschäfte
in einigen Städten Nordrhein-Westfalens machen mit. Damit sind die
Coins die größte leistungsgedeckte Privatwährung Deutschlands.
Einfach weil es immer mehr Händler gibt, die das neue Geld annehmen, kann die neue Währung von jedem im Verbund neben dem Euro als Zahlungsmittel verwendet werden. Um deutlich zu machen, dass es sich dabei nicht um „echtes“ Geld handelt, werden die Coins als bunte Wertgutscheine hergestellt. Die Händler akzeptieren das Privatgeld, indem sie eine bestimmte Zahl der 1, 5 oder 10 Coinscheine mit dem Kaufpreis einer Ware verrechnen, – um sie danach wieder weiter als Zahlungsmittel zu verwenden. Dafür gibt es seit neustem sogar einen eigenen „Coinmarkt“, in dem Gewerbetreibende sich untereinander nur noch in Coin bezahlen. Lediglich die Steuern müssen an das Finanzamt in Euro gezahlt werden.
Ein wichtiges Anliegen beim Aufbau von Coinstatt war es, das neue Geld
mit anderen Eigenschaften zu versehen. Bei der Planung von Coinstatt
lies man sich von den Ideen Rudolf Steiners, des Gründers der
Anthroposophie inspirieren, der anstelle der Verzinsung ein „Rosten“
des Geldes vorschlug. Auf diese Weise verliert „gehortetes Geld“ die
Eigenschaft Wert zu bewahren, was den Umlauf anregt und Spekulation
unmöglich macht. Bei Coinstatt nennt man das „Umlaufsicherung“.
Außerdem sind Zinsgeschäfte verboten. Mit Coinstatt wurden die Ideen
Rudolf Steiners erstmals der Schaffung einer leistungsgedeckten
Privatwährung zugrunde gelegt.
Dass private, nichtstaatliche Währungen tatsächlich funktionieren, beweist die schweizerische WIR-Bank seit Jahrzehnten. Mit einer Komplementärwährung (von franz. „complement“ = Ergänzung) wie den WIR-Franken oder den Coins werden besonders kleine und mittlere Unternehmen gestärkt. Da das Privatgeld leicht zu erhalten ist, steigt die Kaufkraft der Verbraucher, was der Wirtschaft gerade im Augenblick natürlich besonders gut tut.
Was die Gründer der WIR-Bank erreicht haben, soll auch einmal die Zukunft von Coinstatt sein. Monat für Monat werden darum weitere Fachgeschäfte persönlich ausgesucht und zur Teilnahme am Coinstatt-Verbund eingeladen. Ebenso werden es immer mehr Verbraucher, die das neue Geld bei ihren Einkäufen verwenden.
Und an Phantasie, mit der privaten Währung Wirtschaft zu gestalten, mangelt es den Machern von Coinstatt ganz und gar nicht. So zahlt der Coinstatt-Verbund aktuell eine eigene Abwrackprämie. Für diverse alte Gebrauchsgegenstände bekommen Verbraucher bei gleichzeitigem Neukauf ab März ab sofort bis zu 100 Coins. Der Clou: Die Coins gelten nicht nur beim Händler, der z.B. den alten PC entgegen nimmt, sondern können im gesamten Verbund, in allen Städten und bei allen Coinstatt-Partnergeschäften verwendet werden.
Kontakt:
Coinstatt, 58313 Herdecke www.coinstatt.de
© Medienstelle Anthroposophie 2009
(Bilder von der Homepage coinstatt.de)
In Hannover ist "Leinekies" geplant, scheint aber nicht über die Planungsphase hinauszukommen. Die Idee für den Namen ist hervorragend! Unterstützer werden dringend gesucht! Infos unter leine-kies.de/
Das Bild ist der Netzseite entnommen (Entwurf eines der Leinekies-Scheine)
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