Hans Stracke, Graz: Doppelvortrag „Altamerikanische Kulturen und gegenwärtige Fragen“ in Hannover am 05.03.2010
Hans Stracke führt uns in
dem Vortrag nach Mesoamerika, das er auf mehreren Reisen und durch
gründliches Literaturstudium erkundet hat. Mit dem Begriff
„Mesoamerika“ (nicht
Mittelamerika) meint er einen Kulturraum,
in dem bestimmte Kulturgüter verbreitet sind, insbesondere:
1.
Stufenpyramiden, deren
Spitzen durch einen Tempel abgeschlossen wurden;
2.
Ballspielplätze, die
im Grundriß wie ein langgestrecktes “H” aussehen;
3.
ein ausgeklügeltes Kalendersystem;
4.
Bilderhandschriften,
die entweder aus Hirschleder oder aus speziellem Papier bestehen und
ziehharmonika-artig zusammengelegt waren;
5.
Grabstöcke,
die als wichtigstes Ackerbaugerät verwendet wurden.
Geographisch
gesehen erstreckt sich dieser Kulturraum vom Mexiko südlich des Rio
Grande über Guatemala , Belize (früher “Britisch Honduras”), El
Salvador bis zu den nordwestlichen Teilen von Honduras, Nicaragua und
Costa Rica,
S. auch Wikipedia.
Anmerkung
des Referenten: Hans Stracke hat mir dankenswerterweise sein
Manuskript zur Verfügung gestellt – vom dem ich hier wesentliche
Teile wiedergebe. Bei den folgenden Auszügen habe ich die „Ich-Form“
des Vortragenden belassen. Die hier gezeigten Bilder – es sind
nicht dieselben, die Hans Stracke während des Vortrags projiziert
hat – habe ich aus dem Netz zusammengesucht; meist sind es Bilder
mit Common-Creative-Lizenz, die ich hier also ohne Rückfrage
verwenden darf. Die Quellen gebe ich an. Und noch eine Bemerkung: Der Artikel ist für einen Blogbeitrag ungewöhnlich lang; deshalb habe ich ihn aufgeteilt, also bitte weiterlesen. Außerdem findet sich der Vortrag am Schluss als PDF-Datei zum Herunterladen - wer den Vortrag also lieber in der Form auf dem eigenen PC lesen mag, der möge sich die Datei herunterladen.
Vera
Cruz: Als
Ausgangspunkt mag Vera Cruz – das “wahre Kreuz” - am Golf von
Mexiko dienen, die Hafenstadt, nach der heute auch der mexikanische
Bundesstaat benannt ist. Einst landete hier Hernán Cortéz (1519),
der spanische Eroberer Mexikos. Und 1914 ließ US-Präsident Wilson
die Stadt besetzen und griff damit in die mexikanische Revolution
ein.
Bild: Cabeza olmeca (Olmec Head );
La Venta Park, Villahermosa. Tabasco. This colossal head is 2.4 m high (9 ft) and is officially known as
Monument 1. Photo taken by Hajor, July 2001. Released under cc.by.sa and/or
GFDL.
Olmeken:
Südlich des mexikanischen Bundesstaates Vera
Cruz, schon im Teilstaat Tabasco, aber ganz nahe der Grenze zum
Teilstaat Vera Cruz, befindet sich der Ort La Venta mitten
in den Sümpfen an der Golfküste Mexikos. La
Venta gilt als das Zentrum der ersten vorkolumbischen amerikanischen
Kultur: Es war die der Olmeken,
auf der mehr oder weniger alle folgenden mesoamerikanischen Kulturen
aufbauten. - So wurde z. B. schon dort eine Pyramide aus gestampftem
Lehm errichtet.
Olmeca
bedeutet "Leute aus dem Gummiland, d.h. dort wo der Gummibaum
wächst" (nach Hassler); Olmikas sind
nach einer anderen Deutung die „Leute,
die aus weißem Stoff uli (Gummi)
machen“ (Popol Vuh p. 205).
Die
heutige Wissenschaft datiert die Olmeken-Kultur in die Zeit des
Präklassikums, ca. 1500 v. Chr. bis 200 n. Chr. –
Sie
seien die Erfinder der Schrift und des Kalenders, sowie des
Zahlensystems gewesen.
Wer
die Olmeken waren, weiß man nicht sicher. Man vermutet, dass es
entferntere Verwandte der Mayas waren (Mixe oder Zoque).
Besonders
kennzeichnend für die Kultur der Olmeken sind riesige steinerne
“Monumental-Köpfe”.
Auffallend
an diesen Köpfen ist, dass sie ausgesprochen “negroide”
Gesichter aufweisen, d. h. sie haben recht wulstige Lippen und sehr
breite Nasen. Und hier beginnen die RÄTSEL:
– WARUM
haben die Olmeken diesen Skulpturen solche Gesichter gegeben?
-
Gibt es Anhaltspunkte dafür, daß die Olmeken VIELLEICHT DOCH
irgendwie mit Schwarzafrikanern genetisch verwandt waren? –
-
Außerdem: Die Steine (Monolithe), aus denen diese Skulpturen
geschaffen wurden - oder mindestens die Skulpturen in fertigem
Zustand – mussten von weit her (etwa 100 km) in die Gegend von La
Venta herangeschafft werden - WARUM das? –
-
Und WIE sind sie, die bis zu 25 Tonnen wiegen, hertransportiert
worden?
-
Eine weitere FRAGE ist: WARUM beginnt die mesoamerikanische Kultur
eigentlich erst so relativ spät – gerade auch im Vergleich mit den
Kulturen im orientalisch-afrikanischen Bereich, also z. B. Babylon,
Aegypten, aber auch etwa im chinesischen Raum?
-
FRAGEN aus anthroposophischer Sicht:
Wurden
die altamerikanischen Kulturen vielleicht – so ähnlich wie z. B.
die germanische Kultur – “zurückgehalten”, damit sich dort –
im mesoamerikanischen Raum – etwas Besonderes entwickeln konnte?
-
Und WENN dem so wäre: WORIN BESTEHT DIESES BESONDERE?
-
Und weiter ergibt sich aus
anthroposophischer Sicht die FRAGE, ob etwa die Olmeken vielleicht
Nachfolger der von Steiner gemeinten “Ur-Tolteken” sein könnten,
die Steiner als Träger der 3. Atlantischen Kultur nennt, die dann
nach Westen wanderten, so ähnlich, wie die Veden (ebenfalls nach
Steiner) eigentlich nur “Nachklänge” der von Steiner gemeinten
“ur-indischen” Kultur sind. – Aus Sicht der heutigen
Wissenschaft ist zu sagen, dass das Volk, welches man als “Tolteken”
kennt, mit den Azteken – mindestens sprachlich verwandt ist: Diese
Tolteken sprachen Nahuatl, eben die Sprache der Azteken. Aus diesem
Grunde vermute ich, dass sie nichts mit den von Steiner gemeinten
“Ur-Tolteken” zu tun haben.
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