Ein ganz besonderes Ereignis erwartet uns am 30. Oktober - so schreibt dazu Christa Clauß. Pernille Ritsch (Sopran) wird, begleitet von der Pianistin Hiroko Kitawaki-Altmüller, Lieder von Raimund Schwedeler singen.
Raimund Schwedeler, geboren 1925 in Hamburg, hat als Musiker und Komponist sein berufliches Leben seit 1950 auf Schloss Hamborn (bei Paderborn) verbracht. Er hat bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1985 als Heimleiter, Vorstandsmitglied und Lehrer wesentlich die Entwicklung und den Aufbau von Schloss Hamborn mitgestaltet.
Seit 1985 hat er sich ganz auf das Komponieren konzentriert Sein großes musikalisches Werk umfasst u. a. über 100 Lieder für Gesang und Klavier.
Im vorigen Jahr hatte ich Gelegenheit, einige dieser Lieder zu hören und war sehr beeindruckt von der Musik und der Darbietung durch Pernille Ritsch.
Raimund Schwedelers Anliegen ist es, bestehende und aus alten Mysterien hervorgegangene musikalische Formen von innen heraus neu zu gestalten und zu greifen. Neben einem hoch entwickelten handwerklich-musikalischen Können und bleibender Verehrung für die unsterblichen Meisterwerke der Musikliteratur hat Raimund Schwedeler ein starkes, von Ton zu Ton zu erlebendes, musikalisches Empfinden entwickelt. Dies kann in der reichen Farbigkeit seiner Melodien und der Vielfältigkeit der harmonischen und rhythmischen Konzeption vom Zuhörer erlebt werden.
Soweit der Einladungstext von Christa Clauß.
Pernille Ritsch ist in Aarhus, Dänemark geboren. Sie studierte Musiktherapie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Anschließend Gesangsausbildung, vor allem nach der Schule der Stimmenthüllung von Frau Valborg Werbeck-Svärdström. HP für Psychotherapie, langjährige Tätigkeit als Musik- und Gesangstherapeutin an der Friedrich Husemann-Klinik in Buchenbach sowie künstlerische Tätigkeit als Sopranistin bei Kammermusik, Liederabenden und kirchenmusikalischen Projekten, seit April 2008 freiberuflich.
Hiroko Kitawaki-Altmüller ist in Hamamatsu, Japan, geboren. Sie bekam ab ihrem 5. Lebensjahr Klavierunterricht und ging mit 15 Jahren zum Musikstudium nach Tokio. Nach ihrem Klaviersolo-Abschluss unterrichtete sie zunächst selbst an einer Musikhochschule in Tokio, bevor sie zum Aufbaustudium nach Deutschland kam, um an der Freiburger Musikhochschule (mit Klavier solo, Kammermusik und Liedgestaltung) ihre Ausbildung abzurunden. Seitdem vielfältige Konzert- und Lehrtätigkeit.
Foto: Ursus Samaga, von http://www.klassika.info/Komponisten/Schwedeler/index.html
Nachlese: Das Konzert war sehr beeindruckend. Ich kann musikalisch nicht viel dazu sagen, weil mir die Fachbegriffe fehlen - mein Eindruck war jedoch, dass Liedmelodie (der Sängerin) und Begleitmelodie (der Pianistin) sehr gut aufeinander abgestimmt waren; manchmal etwas gegenläufig, manchmal gleichklingend. So hypermodern war es nicht, man konnte konzentriert zuhören. Die zwei Künstlerinnen - eine Dänin, eine Japanerin - können gut miteinander umgehen, da steht wohl viel Erfahrung und Übung dahinter. Die Menschen, die da waren - es hätten mehr sein dürfen -, waren begeistert. Persönlich war ich sehr erfreut, dass Texte von Hermann Hesse stark vertreten waren; die Interpretation nicht im geringsten verklärend-kitschig, die trockene Distanziertheit der Sängerin war hier wohl tuend förderlich. Insgesamt schön gestaltet, wie man andeutungsweise auf dem Foto erkennen kann (ich blitze nicht und habe auch nicht während des Konzerts fotografiert).
(C) Dieses Foto und der zusätzliche Text also von mir - Helge Mücke. Hannover.
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