Gedankengänge sind wie Spaziergänge - Spaziergänge im Geistigen. Ab und zu sollen hier Gedankengänge ausgesprochen werden. Manchmal die Gedankengänge anderer Menschen, manchmal die eigenen, oder eine Mischung von beidem. Michael Eggert hat zu Weihnachten geschrieben. "Das moderne Weihnachtsfest - die Ich bin- Erfahrung - ist das ganze Jahr über möglich, ja sie wird geradezu von uns erwartet", so beginnt er und fährt etwas später fort:
"Die Ich-bin- Erfahrung ist der Beginn von allem. Es ist die grundsätzliche Wende. Man wird von nun an nichts mehr nachlaufen, nicht einmal sich selbst und seinen Marotten. Denn wer den Geschmack dieser Freiheit, der Autonomie und reinen Präsenz seines Ich einmal geschmeckt hat, wird das unter gar keinen Umständen vergessen. Das ist so klar wie die Ich- bin- Erfahrung selbst: Man nimmt es mit. Und alles weitere wird sich schon entwickeln. Im geringsten Anfang steckt alles mit drin – verschwommen zwar und fern, aber grundsätzlich. Wenn die Geburt vollbracht ist, ist das nicht zu widerrufen, nicht einmal durch ein einschneidendes Ereignis wie den Tod. Der Tod ist ein Einschnitt, eine Transformation, aber nicht das Ende unserer Erinnerung.
Das moderne Weihnachtsfest findet in uns statt. Es gibt dafür keine Voraussetzungen, da es nur um unser Menschsein geht - Religion, Tradition, Glaube, Lebenswandel sind vollkommen gleichgültig- ebenso wie Herkunft, Klasse oder Rasse.
Lassen wir es Steiner einmal sagen: "Der Christus-Impuls hat die Eigentümlichkeit, daß er auf unsere Egoität, auf unseren Egoismus wie auflösend, wie zerstörend wirkt." GA 129, S. 220, und führen wir es weiter: Unsere illusionären, albernen Selbstbilder, Verteidigungsstrategien, Surrogate wie Erfolg, unser Getriebensein, unsere seelischen Verknotungen erscheinen im Licht der Ich-bin- Erfahrung wie eine Inszenierung absurden Theaters. Das, was uns so entsetzlich umtreibt, ist zwar das, was wir geschaffen haben, aber wir sind darinnen verstrickt wie in einen klebrigen Haufen von Kokons. Die Freiheitsmomente ermöglichen den ersten ordnenden Blick. Ganz zweifellos, nach Weihnachten müssen wir aufräumen.
Michael Eggert schrieb den Text in seinem Blog "Egoisten"; Sie können ihn dort vollständig nachlesen.
Guten Morgen, nach Ricklingen und rest-Hannover...
gerade gefunden in facebook...
Herr von Plato hat´s gesagt:
"Die erste Generation strebt dem Meister nach, auch eine zweite Generation kann das noch tun. Aber in der dritten, spätestens, wird es dann problematisch. Und genau da kommt man in der Wirklichkeit an, und es beginnt die Neuorientierung. Steiner ist eine geschichtliche Figur geworden."
ja, allseits gute Ent-wicklung in 2011
im eggert blog ist ja derzeit viel los um endstation dornach...eben 7% mehr Schulungsweg...info 3 schaut nett aus,im neuen Gewand
und aus vielleicht kommenden beruflichen Gründen les ich gerade Christoph Strawe "Maxismus und Anthroposophie", Klett-Cotta-Verlag
Raphael Ohlms
Kommentiert von: raphael ohlms | 11. Januar 2011 um 09:23 Uhr
Guten Morgen nach Seelze, Raphael!
Was von Plato hier sagt, hat Archiati (nur von der anderen Seite, "den Alten", aus beleuchtet) auch schon zum Ausdruck gebracht. Man kann es in meiner "Blog-Begrüßung" nachlesen. http://kultur.typepad.com/anthroblog-hannover/2009/03/blogbegr%C3%BC%C3%9Fung.html
Helge Mücke
Kommentiert von: Helge Mücke | 11. Januar 2011 um 10:13 Uhr