"Es ist an der Zeit" - das MeRztheater in Hannover feiert: Seit 35 Jahren gibt es eine Eurythmie-Schule in Hannover (begründet von Heinz Schimmel). Das MeRztheater feiert - wie sollte es anders sein - mit einem Bühnenprogramm, in Hannover und an vielen weiteren Orten. Seit 1997 gehört das MeRztheater zur Eurythmieschule dazu und gibt damit den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zur praktischen Erprobung des Gelernten.
"Es ist an der Zeit" ruft der Alte mit der Lampe in Goethes Märchen von der grünen Schlange. Es ist eine Lampe, die nicht im Dunkeln leuchtet; nur da, wo es schon ein Licht gibt, das innere Licht eines Menschen (so konnte ich im Programmheft lesen, zitiert aus einem Vortrag Rudolf Steiners).
"Es ist an der Zeit": Musik und szenische Dichtung in Bewegung bietet das Ensemble für eurythmische Bewegungskunst am MeRztheater Hannover. Der "Bolero" von Maurice Ravel wird nach der Pause der publikumswirksame Höhepunkt sein, umgesetzt in Bewegung und in kleiner Besetzung gespielt. Anspruchsvollere Musik gibt es vor der Pause: Kompositionen von Christoph Peter, Elmar Schimmel und Gustav Mahler. Auch im Bereich der Wortkunst wird etwas Besonderes geboten: eine Szene (das 13. Bild) aus Imre Madáchs "Die Tragödie des Menschen", einem Bühnenwerk, das von vielen als ungarischer "Faust" angesehen wird. Die Verbindung von Musik und Wort kann (in eurythmischer Begleitung) bei einem Auszug aus dem "Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie" von Goethe erlebt werden.

Christoph Peter (1927 - 1982), viele Jahre Lehrer an der Waldorfschule Maschsee, hat immer den Standpunkt vertreten: Wer Musik lehrt, sollte sie auch ausüben. Musik könne als Schutz gegen die zerstörerischen Kräfte unserer Zeit dienen, wenn der Grund dafür in der richtigen musikalischen Erziehung des Kindes gelegt wird. Von Christoph Peter wird eine Musik für Streicher, Trompete und Pauke eurythmisch dargestellt. Elmar Schimmel (geb. 1974) hat schon früh, als Schüler, mit dem Komponieren begonnen. "Sein ausgeprägtes Empfinden für die Qualität des Unhörbaren, für den 'Klang der Pause", begleitete ihn in die Bewegungskunst Eurythmie ...", heißt es im Programmheft. Er hat die Musik zu dem Märchen Goethes komponiert. Von Gustav Mahler (1860 - 1911) wird ein Klavierquartett eurythmisch dargestellt "Ich sehe alles in einem so neuen Lichte - bin so in Bewegung; ich würde mich gar nicht wundern, wenn ich plötzlich einen neuen Körper an mir entdecken würde ...", hat er einmal geschrieben.
Imre Madách (1823 - 1863) zählt zu den bekanntesten und bedeutendsten Dichtern der ungarischen Literatur. In seinem Hauptwerk "Die Tragödie des Menschen" geht die Hauptgestalt des Adam durch verschiedenste Inkarnationen auf der Erde, ist in unterschiedlichen Zeiten immer wieder in äußere und innere Kämpfe verwickelt. Zu Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) wird, wie bereits erwähnt, aus Rudolf Steiners Deutung des Märchens zitiert.
Mit diesem Programm geht das MeRztheater auf Tournee: Wolfsburg (bereits am 6. März), Hannover (am 22. März, ab 17 Uhr), Kassel, Dornach, Sorsum, Berlin, Benefeld sind u.a. die Spielorte.
Der Besuch einer der Vorstellungen ist sehr empfehlenswert, ich freue mich selber darauf. Die Vorstellung im Rudolf-Steiner-Haus, Brehmstr. 10 am 22. März 2014 ab 17 Uhr ist inzwschen ausverkauft. Weitere Vorstellungen in der Umgebung: 28. März, 19 Uhr, Freie Martinschule Hannover (Laatzen-Grasdorf); 9. Mai 19.30 Uhr und 29. Mai 20 Uhr (im Rahmen einer Tagung): Freie Waldorfschule Sorsum (Gemeinde Wennigsen, Bahnstation Lemmie). Kontakt und Kartenbestellungen 0511-815603, info@merztheater.de Weitere Informationen auf der Netzseite des Merztheaters.
Text: Dr. Helge Mücke, Hannover, mit dem Programmheft als Informationsgrundlage; das Bild gibt den Handzettel bzw. das Titelbild des Programmheftes wieder.
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