Das MeRz Theater Hannover hat ein aktuelles Thema aufgegriffen und unter der Überschrift "Heimatlos" ein neues Bühnenstück erarbeitet. Die Premiere war bereits am 3. März - am kommenden Freitag, 9. März ab 20 Uhr, findet eine weitere Vorstellung statt. Ich empfehle den Besuch!
Die literarischen Fundstücke zu dem Thema Flucht und Vertreibung scheinen mir gut ausgewählt und versprechen, in eurythmische Tanzkunst umgesetzt, einen spannenden und bewegenden Abend.
"... denn die Weisheit war im Lande wieder einmal schwächlich und die Bosheit nahm an Kräften wieder einmal zu. Und er gürtete den Schuh ..." Diese Worte des "Laotse auf dem Weg in die Emigration" von Bertolt Brecht dienen im Programmheft als Einstimmung in das Thema "Heimatlos".
Das Ensemble des MeRz Theater bietet in eurythmischer Tanzkunst Choreogaphien zu Texten von Bertolt Brecht, Nelly Sachs, Ingeborg Bachmann, Rose Ausländer und Laotse sowie zu Musik von Sergei Rachmaninoff. Zwischengeschaltet werden Lesungen aus Antoine de Saint Exupérys "Die Stadt in der Wüste". Ein lebendiges und abwechslungsreiches Programm ... Inszenierung: Heinz Schimmel.
Ich zitiere aus den Texten ein paar Sätze, die mich besonders berührt haben:
"Wir ziehen mit den dunklen Flüssen / hinauf, hinab den rauhen Weg. / Nun heißt die Heimat: wandern müssen. / Die Schatten fallen lang und schräg ... Aus "Obdachlosigkeit" von Rose Ausländer.
"Oh, ihr Unglücklichen! / Eurem Bruder wird Gewalt angetan, / und ihr kneift die Augen zu! / Der Getroffene schreit laut auf, / und ihr schweigt? ... Aus "Der gute Mensch von Sezuan" von Bertolt Brecht.
"Der Krieg wird nicht mehr erklärt, / sondern fortgesetzt. Das Unerhörte / ist alltäglich geworden. Der Held / bleibt den Kämpfen fern ... / Die Uniform des Tages ist die Geduld, ... Aus "Alle Tage" von Ingeborg Bachmann.
Im Programmheft sind alle Texte abgedruckt. Ich bin neugierig darauf, wie diese Texte eurythmisch umgesetzt werden.
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