Tanztheater International 2009 in Hannover: Les SlovaKs Dance Collective, Belgien/Slowakei, "Opening Night"
Der Auftakt war furios, der Abschluss war ebenfalls sehr energiegeladen - und auch lustig. Am Samstag 12. September gastierten fünf slowakische Tänzer, die in Belgien leben, in der Musikhochschule. Zusammen mit einem Violinspieler, denn dieses Mal war die Musik ein ganz wesentlicher Bestandteil, Musik, inspiriert von der slowakischen Folklore.
Interessant ist in diesem Fall, über die Geschichte der Truppe zu lesen, ich zitiere aus den Presseinformationen: "Fünf schlaksige junge Tänzer und ein Violonist stehen auf der Bühne und schauen ins Publikum. Als Fünfjährige sind sie schon einmal zusammen auf einem Volkstanzfestival in ihrer Heimat Slowakei aufgetreten. Später haben sie eine Tanzausbildung bei P.A.R.T.S. ... absolviert, bevor sie sich bei namhaften Kompanien ... wieder trafen. Nach insgesamt fünfzehn Jahren Tanzens und sieben Jahren gemeinsamen Lebens präsentieren Les SlovaKs zusammen ihre erste eigene Tanzperformance. Verbunden durch ihre persönliche und kulturelle Geschichte, zeigen sie ein mitreißendes Stück neu-traditionellen Tanzes mit einem großzügigen Schuss Poesie ..."
Am Anfang singen sie alle in ihrer Sprache. Dann kommt ein längeres Stück von großer Leichtigkeit und Verspieltheit - alles getragen von jener wunderbaren slowakischen Musik mit dem Geigenspieler live und anderen Instrumenten vom Band - in verschiedenen Gruppierungen, ein paar Zweikämpfe, dann wird es immer heller, schriller, wilder.
Andere Stücke fangen sehr melodiös an, der Tanz mit einfachen Drehbewegungen; oder ein fast meditatives Solo, das schließlich aber auch zu Sprüngen führt, da kommen dann allerdings die vier anderen dazu, der Solotänzer wird emporgehoben.
Oder eher witzige Bewegungen
zu großartig orchestraler Musik, man hat den Eindruck, Bombast soll
ironisiert werden. Ein schönes Violinsolo in der Mitte gibt den Tänzern
Gelegenheit am Boden liegend Atem zu schöpfen.
Zu Recht wurde dieser Abend von rauhem Zauber mit großem Beifall bedacht. Ein begeisternder Dank wieder einmal an Christiane Winter (Festivalleitung und künstlerisches Konzept) und Angela Bošnjak (Öffentlichkeitsarbeit) sowie die vielen anderen Beteiligten. Bis zum nächsten Jahr!
© Text: Dr. Helge Mücke, Hannover; Bilder Pablo Sánchez del Valle (oben) und Musacchio & Ianniello (Mitte, unten) - Pressebilder, nicht frei verfügbar
Kommentare