Diesmal ein Sachbuch: "Duft-Medizin" - dahinter steht ein Anspruch. "Die Weiterentwicklung der Aromatherapie hin zur Duft-Medizin", so bringt es die Verlagswerbung zum Ausdruck. Hin zur Wissenschaftlichkeit und damit zu einem höheren Grad der Anerkennung, mit anderen Worten? Ich frage mich, ob der Anspruch wirklich erfüllt wird und ob das überhaupt sein muss. Alternative Heilweisen können ihrem Wesen nach gar nicht von der Schulmedizin als "wissenschaftlich" anerkannt werden, weil die Maßstäbe unterschiedlich sind. Sätze wie diese werden jedoch nie als wissenschaftlich anerkannt werden und brauchen das auch nicht: "Jedes Atom unseres Körpers singt das Liebeslied des Schöpfers ... Die ätherischen Öle sind eine Brücke" zur "unsichtbaren Welt der Heilung, die auf uns wartet. Wie aus einer fernen Welt raunen Düfte uns zu, uns auf unsere inneren Heilkräfte zu besinnen" (S. 157).
Wissenschaftlich oder nicht - das Buch ist eine unerschöpfliche Fundgrube! Die Autorin versteht es gut, beides zu verbinden: die systematische Übersicht (Tabellen) und die lebendigen Berichte aus der Praxis. Kapitel 8 bietet "Ätherische Öle von A bis Z" (ab S. 119). Die umgekehrte Sicht - von den Symptomen ausgehend - findet sich in Kapitel 12: "Ätherische Öle und ihre therapeutische Anwendung" (ab S. 195), insbesondere im Abschnitt "Therapeutische Anwendung ätherischer Öle von A bis Z" (ab S. 201). Sehr lesenswert und besonders geeignet zum Stöbern und Entdecken sind die Fallschilderungen aus der Praxis (Kapitel 10 ab S. 159) Ich nenne ein paar Überschriften: "Wie man offene Wunden mit Lavendelöl reinigen kann", "Pfefferminze, Salbei und die Wechseljahre", "Autounfall und Balsamtanne""Von der Hand in den Mund", "Rücken- und Wirbelsäulentherapie".
Dieses Buch ist bereits 2016 erschienen. Inzwischen hat die Autorin weitere Bücher veröffentlicht. Auskunft auf der Verlags-Netzseite.
Maria L. Schasteen: Duftmedizin. Ätherische Öle und ihre therapeutische Anwendung.Crotona: Amerang 2016. 224 Seiten, Euro 19,95.
Kommentare