Zitat aus DocChec April:
Dass Ärzte nicht besonders gut darin sind, Größen abzuschätzen, hat jetzt eine im Ärzteblatt veröffentlichte Studie gezeigt. Drei Ärzte der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Neurochirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf haben dafür per Online-Tool die Schätzgenauigkeit von 206 Kollegen geprüft. Die Probanden waren in etwa je zur Hälfte Frauen und Männer sowie Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung.
Mit Hilfe eines Schiebereglers auf ihrem zuvor kalibrierten Bildschirm schätzten die Probanden die Größen von Erbse, Golfball, Walnuss, Tennisball, Stecknadelkopf, Hühnerei (Größe M) und zwei Münzen. Diese auch im Medizineralltag gängigen Vergleichsobjekte offenbaren schon ein erstes Problem: Während Golf- und Tennisbälle sowie Münzen immer gleich groß sind, variieren die Durchmesser von Erbse, Walnuss und Hühnerei zum Teil erheblich. Auch wenn für Lebensmittel in der Regel Handelsnormen definiert sind, hat man diese im Alltag wohl kaum parat – wer weiß schon, was „Größe M“ beim Hühnerei bedeutet, und ob mit „Walnuss“ eher die pompöse aus Kalifornien oder die zierliche vom Baum im eigenen Garten gemeint ist. Ganz fatal: Der Stecknadelkopf ist völlig ungenormt, handelsüblich sind Größen von 1 bis 6 mm.
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