Kultur

Georges Braque, Tanz der Formen, im Bucerius-Kunstforum Hamburg 2020, zur Zeit nur digital

Wegen der Pandemie bleibt die gerade erst eröffnete Braque-Ausstellung geschlossen - bis wann? Ersatzweise führt im Internet die Kuratorin - Kathrin Baumstark - durch die Ausstellung - "curator's view @home" nennt sich die Serie von Videos, als ob es auf Englisch seriöser wirken würde.

 

Georges Braque selbst sagte: "Nie habe ich die Idee gehabt, Maler zu werden, ebenso wenig wie ich mir je vorgenommen habe, zu atmen". Die Kuratorin kommentiert: "Für Georges Braque waren das Malen und sein unbändiger Wille zur Kunst etwas Selbstverständliches und wie das Atmen lebensnotwendig. Seit seiner Kindheit war er von Pinseln und Farben umgeben.
Wir möchten Ihnen durch diesen Newsletter etwas von Braques manchmal vielleicht unerwarteter Farbenfreude in die Zeit der dunkler werdenden Tage mitgeben und laden Sie ein, sich inspirieren zu lassen."

Und sie beginnt ihre digitale Führung mit den Worten: "Welche Melodie Georges Braque wohl im Kopf hatte, als er dieses Werk schuf? Es muss eine anregende gewesen sein, denn mit dem Gemälde 'Die Musikinstrumente'“ begann eine der wichtigsten Schaffensphasen in Braques Leben und eine Kunstform entstand, die Braques Karriere nachhaltig beeinflusste: der Kubismus."

Hier kommen Sie auf die Spur der Videos.

Textzitate aus dem Newsletter des Bucerius Kunst Forum; Bild: Die Kuratorin Kathrin Baumstark vor dem Bild "Les instruments de musique / Die Musikinstrumente, Herbst 1908, Centre Pompidou, Musée national d'art moderne © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, © für dieses Foto: Bucerius Kunst Forum, Fotograf*in nicht genannt.

Kultur trotz(t) Corona (10) - Hamburger Kunsthalle bietet virtuellen Rundgang

»Auch wenn die Hamburger Kunsthalle wieder geöffnet ist«, sagt Alexander Klar, der Direktor der Hamburger Kunsthalle »– vielen Menschen ist es aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich zu Besuch zu kommen. Dies ist durch die Corona-Pandemie noch einmal klarer geworden und damit auch unser Wunsch, neue Möglichkeiten der Teilhabe zu schaffen. Deshalb sind wir sehr glücklich nun einen virtuellen Zugang zu den Räumen der Hamburger Kunsthalle bieten zu können.« (Hervorhebung von mir)

Diese Neuerung wird wohl schon länger geplant sein, vor den Einschränkungen durch die Corona-Pandemien, aber ihre Verwirklichung passt doch jetzt sehr gut -- denn trotz der Wiedereröffnung ist ein freier Zugang zu allen Bereichen noch nicht möglich. Die derzeit gültigen Bedingungen für einen Besuch lassen sich hier nachlesen.

Ich zitiere aus der Pressemitteilung des Museums:

"Die Hamburger Kunsthalle bietet ab sofort einen virtuellen 360°-Rundgang durch ihre Räumlichkeiten an. Zu sehen sind 12 Säle des Museums mit spektakulären Rundumblicken, darunter in architektonisch besonders reizvolle Räume wie das historische Treppenhaus, den Studiensaal oder den Lichthof der Galerie der Gegenwart. Der Parcours durch acht Jahrhunderte Kunstgeschichte umfasst mehr als 150 Werke von Meister Bertram über Caspar David Friedrich bis zu Sigmar Polke.
An rund 120 Klick- und Standpunkten erlaubt die Tour virtuell direkt vor einzelne Werke zu treten und diese im Detail zu betrachten. Kurztexte zu etwa 40 Arbeiten und Audiotracks zu ausgewählten Highlights (insgesamt etwa 30 Minuten, deutsch und englisch) bereichern zusätzlich das virtuelle Besuchserlebnis.
Der 360°-Rundgang stellt einen weiteren Baustein im digitalen Angebot der Hamburger Kunsthalle dar. Die besondere Technik, mit der die hochauflösenden Aufnahmen erstellt worden, ermöglicht einzigartige Blicke, etwa in die Kuppel, die analog so nicht erlebt werden können. Die virtuelle Tour ist so nicht nur ein Ersatz für den Besuch vor Ort, sondern ein neues, eigenes Format um die Hamburger Kunsthalle zu entdecken. Erdacht und finanziell ermöglicht wurde das Projekt in Kooperation mit der Stiftung Kulturglück, die bei der Entwicklung spezieller Vermittlungs- und Bildungsformate eng mit der Kunsthalle zusammenarbeitet. Kulturglück engagiert sich besonders für Menschen mit Unterstützungsbedarf und deren Zugang zu Kultur. Viele Menschen sind gesundheitlich nicht in der Lage, persönlich in die Museumsräume zu kommen. Der virtuelle Rundgang ist eine neue Möglichkeit, die Kunsthalle und ihre Sammlung erleben zu können."

Text: Dr. Helge Mücke, Hannover, mit den angegebenen Zitaten; Bildbeispiele (Pressefotos, nicht frei verfügbar): Panoramaaufnahme vom Caspar David Friedrich-Saal der Hamburger Kunsthalle © Hamburger Kunsthalle, Foto: Marco Vedana (oben); Panoramaaufnahme vom Treppenhaus des Gründungsbaus der Hamburger Kunsthalle © Hamburger Kunsthalle, Foto: Marco Vedana (unten).